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Der hier gezeigte Wandteppich (rechts Ausschnitte, unten ganz) ist mit dem eingewobenen Hinweis ausgestattet:
DE TROY A ROME
1744

Also:
VON TROJA NACH ROM
1744
Kommentar

Etliche Besucher der Plattformen Dürergrafik und Weltgeschichtsspiele sind perplex und ungehalten: Was da als alternative Weltgeschichte beschrieben werde, sei unglaublich.

Dem stimme ich ausdrücklich zu. Es ist unglaublich. Aber es baut auf Wissen auf.

Wobei ich einräume, daß ich über kein großes Astrologiewissen verfüge und damit die Feinheiten der Planeten-/Stern-Positionen gewiß auch mal falsch interpretiere.

Davon unberührt bleibt:
Eine nach vielen Experimenten entdeckte Datierungsmethode funktioniert und ergibt schlüssige Ergebnisse, von Gemälde zu Gemälde. Inzwischen sind es über vierzig.

Und: jedermann kann diese Methode an
x-beliebigen Gemälden des 19. sowie des frühen 20. Jahrhunderts selbst erproben. Bis hin zu Salvador Dalis Bild "Beständigkeit der Erinnerung" aus dem Jahr 1931, Eduard Manets Bild "Frühstück im Grünen" aus dem Jahr 1863 (!) oder zu Spitzwegs Bild  "Der Historienmaler" aus dem Jahr 1843 (etliche Monate 2009 in Murnau ausgestellt; zum Bildinhalt gehören ein Abendmahlmotiv sowie Nemesis mit Narrenkappe; Privatbesitz; testen kann man die Datierungsmethode an der Darstellung auch hier).

Die Datierungsmethode wirkt wie ein Universalschlüssel. Harmlos erscheinende Bilder wie die Odaliske von Ingres öffnen mit diesem Schlüssel den Blick auf unvermutete (unglaubliche!) Zusammenhänge. Wobei "Dürer" zu den mutigsten Künstlern zählt und zusätzlich per Blickkontakt den Bildbetrachter etwa im "Massaker an den zehntausend Christen in Persien" auf sich, seinen Wink mit dem Stock und auf seine gestaltenden Hände aufmerksam macht.

Der Universalschlüssel erschließt alternative Weltgeschichte, die in Konkurrenz zur Enzyklopädie- und Schulbuch-Weltgeschichte tritt. Geschichts-Interessierte können nun feststellen, was es beispielsweise mit der legendären Päpstin auf sich hat, können aktiv die zweitausend Jahre seit Christi Geburt auf das überschaubare Maß von etwa zweihundert Jahren zusammenrücken, sehen hierbei die Bartholomäusnacht ganz neu und können auch den Templerorden neu plazieren.

Ob dabei die wahre Weltgeschichte aufgedeckt wird? Das hängt auch von den dann neuen Zusammenhängen und deren Qualität ab. Vielleicht erhärtet sich das, was Henry Benrath alias Albert H. Rausch an gründlich Recherchiertem in seinen Romanen "Die Kaiserin Theophano" und "Der Kaiser Otto III." verarbeitete, auf bisher ungedachte Weise und führt die RENOVATIO IMPERII ROMANORUM als Versuch des 19. Jahrhunderts auf die Bühne.

Vielleicht erscheinen dann Theophano, Betrada, Roxelane, Kleopatra, Päpstin Johanna, Maria und etliche andere in die Schulbuch-Weltgeschichte gestreute Frauenfiguren als von Marianne ablenkende Reflexe und damit nur als kläglicher Rest einer um Männerherrschaft bemühten Weltdefinition.

Einen Blick hinter die Bühne dieses Weltgeschichtsspiels ermöglicht der mächtige Wandteppich in der Halle des Schlosses von Chantilly (siehe Bebilderung dieser Seite). Ich habe auf ihn spaßeshalber die Datierungsmethode mit dem Horoskopbild zweier Schlüsseljahre angewandt. Das Ergebnis ermuntert zum Weitermachen.

Wer am Projekt Alternative Weltgeschichte mitmachen will, ist herzlich eingeladen.
Ich freue mich auf Ihre Mail (an juergen.weidenbach@
weltgeschichtsspiele.de).



Bild oben: Das ist der Mittelteil des im Kommentar erwähnten Wandteppichs. Hinter dem jungen Krieger ist ein Älterer zu sehen, der erkennbar gespannt nach links blickt - ähnlich wie hinter der Schranke Kind, Frau, Mann und (unter der Schranke) der Hund. Einzig eine jüngere Frau - über dem Älteren - blickt nach rechts. Der Ausdruck ihres Gesichts verheißt nichts Gutes.


Auf dieses Spektakel blicken der junge Krieger, der Ältere und die junge Familie samt Hund. Offenbar soll hier eine Art Stierkampf stattfinden.


Und das ist die Szene, auf die die Frau über dem Älteren blickt. Man sieht eine Tribüne und oben einen Gekrönten  mit Leibwache und einer jungen Frau. Der Krieger hinter dem Gekrönten beugt sich über ihn - mit ausholender, bewaffneter Rechter und unter dem Blick des Standartenträgers. Hier geht etwas vor sich. Mehr