Auch Spitzweg hält Jesus für eine Frau

"Die Geschichtsforschung war im 19. Jahrhundert zum Gemeingut des Volkes geworden, während sie früher den Gelehrtenkreisen vorbehalten war".  So Sigfried Wichmann in seinem 1991erschienenen Werk "Carl Spitzweg, Kunst, Kosten und Konflikte" (Propyläen Verlag, Frankfurt). Der Autor stellt fest: "Den jungen Apotheker Carl Spitzweg faszinierte der Historienmaler, denn er brachte Geschichte in eine optische, gestalterisch eindrucksvolle Form". Wohl wahr - wie man mittels Horoskop-Uhr bestätigen kann.
Wichmann präsentiert in seinem Buch Spitzwegs 1843 entstandenes Gemälde "Der Historienmaler" und verwendet dazu Schweizer Material (Urheber: Photo Samuel Künzli CH Zürich). Mit Erlaubnis des Urhebers ist das Werk unten wiedergegeben.

Spitzweg, Historienmaler
Ingres-Gemälde Odaliske, Ausschnitt
Dürergrafik: Sitemap
Laut Wichmann zeigt das Bild
"die Stimmung in einem Atelier...vollgestellt mit den unterschiedlichsten Objekten, Bilderkisten, Staffeleien, Sitzmöbeln, Atelieröfen, Gips-Skulpturen oder einzelnen aus Gips gegossenen Gliedern, Waffen, Blumen, Textilien, Gefäßen, einem Staubwedel, Rahmen und anderen nützlichen Dingen, die der Historienmaler benötigt".

Zentrales Element des Bildes ist das auf einer Staffelei stehende Gemälde des - so Wichmann - "Jesus mit seinen Jüngern beim Abendmahl".
Um dieses Zentrum baut Spitzweg die Historienmaler-Szene auf, bestehend aus der rechts auf einem Ofen stehenden Glücksgöttin mit Narrenkappe, aus einem Kinderpaar-Gemälde rechts unten, aus einem Bild daneben, das wie ein Medaillonbild aussieht, einem Sessel, einer Malergestalt, einem dahinter offenen Fenster und einer von der Decke an einer Schnur herabschwebenden Blumengondel.
Auf dieses Bild sei die Horoskop-Uhr des Entstehungsjahres 1843 gelegt - siehe Bild darunter.



Bild unten: Spitzwegs Historienmaler mit Horoskop-Uhr des Jahres 1843
Historienmaler mit Horoskop-Uhr des Jahres 1843:
Im Wassermann sieht man die Glücksgöttin und auf sie weisend Jupiter mit Neptun, die Verwandte des Herrschers als Thronfolgerin.
Saturn deutet auf eine Kanne sowie zwei Flaschen - Gift? Droge (einschließlich Wein)?
Mars zeigt auf Ofen und Ofen-(Kanonen-)Rohr sowie das an der Wand hängende Handtuch und den Gipsarm, der zu einem Degen weist.
Luna deutet durch einen Staubwedel auf ein kleines Mädchenportrait sowie den Degen. Luna - das ist alles Vergangenheit.
Merkur deutet durch den Jünger am Hals des Jesus auf das Medaillonbild. Etwas Käufliches?
Die Sonne zeigt eindeutig auf Jesus und den Sessel (Thron). Das ist der Herrscher.
Venus zeigt ebenso eindeutig auf Jesus und den Sessel. Jesus ist eine Frau, die herrscht. So die Aussage der Horoskop-Uhr des Jahres 1843.
Die Aspektelinien der Uhr verdeutlichen über dem Jesusbild die bereits bekannten Sachverhalte (Pluto, Lilith und Mars - erdrosselter Krieger; die nutznießende glückliche Verwandte - Jupiter, Neptun).

Wer weiter forschen will, wird für 1786, das Geburtsjahr Jesu, den entsprechenden Hinweis auf das Wickelkind finden - im Kinderpaar-Gemälde links unten.

Gretchenfrage

Spitzweg, Historienmaler, Horoskop-Uhr 1843